Karate

Karate ist Kampfsport, Kampfkunst und Selbstverteidigung. Karate fördert die Gesundheit, hält überdurchschnittlich fit und verhilft zur mentalen Stärke.

Karate ist eine japanische Kampfdisziplin und heisst übersetzt soviel wie «leere, unbewaffnete Hand». Inhaltlich werden vor allem waffenlose Schlag-, Tritt- und Blocktechniken ausgeführt. Im fortgeschrittenen Training kommen aber auch Hebel-, Wurf- und Grifftechniken dazu. Die Ausbildung im Karate setzt sich aus den Bereichen Kihon (Grundschule), Kata (Formenlauf gegen imaginäre Gegner) und dem Kumite (Kampf) zusammen. Man spricht dabei von den drei Säulen des Karate, der Basis der Ausbildung. Die Analyse einer Kata im Detail bezeichnet man als Bunkai. In der Karate-Ausbildung ist die perfekte Technik das oberste Ziel. Dazu wird viel Wert auf ein gutes Gleichgewicht, die korrekte und effiziente Ausführung der Techniken, die Koordination, die Geschwindigkeit, die Kraft, die Reflexe und die Atmung gelegt.

Die Bedeutung und das Erlernen von Karate ist sehr tiefgründig. Karate enthält nebst der technischen und sportlichen Ausbildung auch unverzichtbare mentale Elemente. Positive Eigenschaften wie Mut, Ehre, Gerechtigkeit, Respekt, Disziplin, Vertrauen, Hilfsbereitschaft, Durchhaltewillen, usw., sollen durch das regelmässige Training gefördert werden. 

3 Säulen

Die drei Bereiche oder Säulen des Karate mit Kihon (Grundschule), Kata (Übungsform) und Kumite (Kampf), finden sich in allen Karate-Stilen wieder. Die Kata ist das Bindeglied zwischen Kihon und Kumite, resp. der Übergang von der Grundschule zum Kampf.

Unser Karate-Stil, mit der Art der Anwendung dieser Bereiche und der Philosophie dahinter, nennt sich Kyokushin(kai).

Kyokushin(kai)

Kyokushinkai bezeichnet die von Masutatsu Oyama (1923 - 1994) gegründete Karate-Stilrichtung und bedeutet "die letzte, absoloute oder ultimative Wahrheit". Die Stilrichtung als solches nennt sich Kyokushin.

Masutatsu Oyama begann bereits in seiner Kindheit mit dem Studium der Kampfkunst. Sein ganzes Leben widmete er diesem Studium. Nachdem Masutatsu Oyama bei namhaften Meistern verschiedene traditionelle Karate-Stile wie Shotokan und Goju-Ryu erlernt und studiert hat, entwickelte er das Kyoksuhin-Karate. Bereits im Alter von 20 Jahren erreichte Masutatsu Oyama im Goju-Ryu Karate den 4. Dan. Das Kyokushin-Karate gilt als Weiterentwicklung des traditionellen Karate und unterscheidet sich von ihm dadurch, dass die Techniken sehr direkt und im vollen Kontakt gegen den Gegner ausgeführt werden, vorallem in der Hauptdisziplin im Wettkampfsport (Vollkontakt-Karate, Ausnahme Kinder und Jugendliche). Um die körperlichen und mentalen Anforderungen für den realistischen Kampf auf der Strasse oder im Wettkampf bei vollem Kontakt zu erlangen, ist ein hartes und zielgerichtetes Training erforderlich.


 "Das Herzstück unseres Karate ist der echte Kampf, denn ohne echten Kampf gibt es keinen Beweis. Ohne Beweise gibt es kein Vertrauen. Ohne Vertrauen gibt es keinen Respekt. Dies ist eine Definition in der Welt der Kampfkünste."

Masutatsu Oyama


Seit der Gründung des Kyokushin Karate-Stils sind unzählige internationale und nationale Kyokushin(kai)-Verbände und Organisationen entstanden. Die Philosophie von Masutatsu Oyama wird weiter überliefert und begeistert weiterhin viele Anhänger. Kyokushin-Karate-Kämpfer erreichen aufgrund ihres zielgerichteten Trainings eine hohe körperliche Fitness, Belastbarkeit, Widerstandskraft und Flexibilität.

Kanji

 

Das blaufarbene Kyokushinkai Kanji wird auf dem Karate-Gi (Anzug) auf der linken Brustseite getragen. Es symbolisiert die Zugehörigkeit und Philosophie des Kyokushin Karate und setzt sich aus jap. Schriftzeichen zusammen: 極真会

Kyoku = ultimativ, äusserst, grösstmöglich
shin = Wahrheit oder Wirklichkeit
kai = sich treffen, vereinen, verbinden

Kanku


 

Das Kanku-Zeichen ist das eigentliche Symbol des Kyokushinkai Karate. Es wurde aus der Kata  "Kanku-Dai" abgeleitet, welche soviel bedeutet wie "Der Blick in das Unendliche, resp. in den Himmel". In dieser Kata werden die Arme und Hände hochgehoben. Der Daumen und der Zeigefinger bilden dabei einen Kreis, wodurch der Himmel betrachtet wird. Das Kanku-Zeichen symbolisiert die Haltung der Hände und den Blick dadurch.

Gürtel-System

Ausbildungsstufen 

Das System oder die Graduierung mit den Farbgürteln (rot bis braun) zeigt dem Lehrer (Dan-Träger) auf welcher Stufe sich der Schüler/die Schülerin in seiner Karate-Ausbildung befindet. Die Stufen bei den farbigen Gürteln heissen Kyu, bei den schwarzen Gürteln Dan. Die Reihenfolge und Bedeutung der Farben der Gürtel ist im Kyokushin anders als in traditionellen Stilen wie z.Bsp. dem bekannten Shotokan-Karate. Anstelle der Roten Gürtel werden in einigen Kyokushin-Verbänden auch Orange Gürtel eingesetzt.

Physische Anforderungen bei Prüfungen

Jede Ausbildungsstufe im Karate fordert nebst dem theoretischen Wissen und dem korrekten Anwenden des technischen Programms auch eine geistige und charakterliche Eignung. Dazu gehört auch eine entsprechende körperliche Fitness. Diese wird mit dem konstanten Training gesteigert.

 
Die physischen Anforderungen sind im Kyokushin Karate grundsätzlich hoch. Bei den Prüfungen werden diese Anforderungen unter Berücksichtigung des Alters und des gesundheitlichen Zustands des Prüflings festgelegt.

The History of Kyokushin